Freitag, 20. Juli 2012

..und das Pilgern!!!

Tja, das mit dem Schlafen klappt irgendwie nicht so richtig, insofern nun also direkt die Fortsetzung zum vorherigen Eintrag.
Von Porto aus ging es zu Fuß und im Regen ( nach mehreren Tagen Sonnenschein) 25 km an der Atlantikküste entlang. Ein theoretischer Umweg, der jedoch landschaftlich viel schöner war als die eigentliche Hauptroute. Gegen Mittag klarte es auch auf und am Abend waren wir vom vielen im Sand laufen und Sonne im Gesicht haben reichlich müde und froh über ein Bett in Vila do Conde
pure Naturgewalt!!!!

der erste Pfeil von vielen


Barfuß am Strand

Sonja vs Sturm

Sieg für mich, der Sturm musste gehen!!!!

Und wir hatten einen ersten traumhaften Sonnenuntergang ( den ich fast verschlafen hätte...)
Während der nächsten 4 Tage liefen wir ständig gen Norden durch Portugal, durchquerten Eukalyptuswälder und überquerten römische Brücken, fanden versteckte Burgruinen und hatten unglaubliche Pilgermenes mit unglaulich viel Fleisch und dem typischen Vino Verde für 6 Euro pro Person. Für deutsche und englische Verhältnisse ist POrtugal schlicht und ergreifend günstig!!!!

Eualyptuswälder und unsere Rucksäcke

weites Land zu unseren Füßen

und alte Burgruinen über unseren Köpfen

Entdecker....

...und Entdeckte....

viele Brücken aus unterschiedlichsten Epochen


und wir immer mittendrin

das Ziel des ersten 34 km Tages bei 28 Grad und einem seeeeehr großen Hügel!!!!!!!
Im Gegensatz zum Camino Frances ( dem Hauptweg) ist der Camino Portugues zumindest auf dem ersten Teil in Portugal eher unbevölkert, in 4 Tagen sahen wir 3 weitere Pilger. Das änderte sich jedoch je näher wir der spanischen Grenze kamen. Schlagartig wurden es auch mehr Industriegebiete und Wegzeichen. Interessant zu sehen, wie sich Landschaft und Kultur ändern, schleichend und trotzdem so beeindruckend wahrnehmbar. Wir haben die Stille und Einsamkeit genossen, hatten aber auch Gesellschaft zur richtigen Zeit. Was die Natur angeht, ist der Camino Portugues definitv schöner als der Frances, wer es allerdings lieber nicht so einsam haben möchte, ist auf dem Frances besser beraten. Geschlafen haben wir teilweise in Herergen in Räumen mit bis zu 50 Betten, teilweise in privaten kleineren Herbergen oder Pensionen. Seit einigen Jahren nehmen auch die Pilgerherbergen auf diesem Weg zu, sodass Kost und Logis keine Probleme darstellen. Anders als auf dem letzten Camino waren auch die Tagesstrecken. Gerade in den ersten und letzten Tagen haben sich Tage mit bis zu 34 km gehäuft, frühes Aufstehen war ein Muss, um der Hitze zu entgehen. Aber wir haben ja keine Ferien auf dem Ponyhof gebucht und so haben wir auch die voll Pilgerdröhnung (ein Gemisch aus Freud und Leid, Pein und Glorie) abbekommen.
In Spanien folgten wir weitestgehend nicht nur dem Pilgerweg sondern auch einer alten römischen Verkehrsstraße, sodass gefühlte 20 römische Brücken überquert wurden und Geschichte hinter jeder Straßenkreuzung auf uns wartete.
Wir hatten Wasser von unten

Und von oben!!!!!!

Und auch für uns ging es immer wieder hoch hinaus!!!

...und Pausen folgten.

Schließlich erreichten wir aber auch Spanien!!! Ein interessantes Gefühl, zu Fuß Landesgrenzen zu ueberqueren.....
Neben den 18 bis 34 km pro Tag bei Dauerregen bis hin zu 34 Grad hatten wir natürlich auch unser Gepäck, Chris als Meister im Minimalistischen reiste sehr leicht, wahrscheinlich kaum 6 kg. Ich brauchte dann doch diverse Salben und Cremes und kam an die 8,5 kg. Und ich kann euch sagen, jedes einzelne Gramm macht sich bemerkbar!!!!
Gegessen haben wir entweder Pilgermenues oder selbst Eingekauftes oder Gekochtes, es gab oft Baguette mit Chorizo oder Jamon, Thunfisch und Salat, galicische Suppen und Weißwein. Ach ja...und die Kekse........ ;)





Der Pilger im Pilger

und der Wein im Glas (noch)

erster Blick nach vielen Tagen auf eine Mündung des Ozeans

und Chris mal wieder vor einer Brücke :)

Wer auch immer der gute herr ist...aber die Brille ist verschärft!!!!!

Die genialste Quelle der Welt!!! 40 Grad warmes Wasser zum Entspannen der Füße!!!Ein Traum!!!

Ebenso traumhafter Sonnenaufgang

...und da hatten wir dann tatsächliche Träume

Chris und Santiago in Padron. Hier hat der gute Herr angeblich angefangen zu missionieren ( nein, nicht Chris)!!!

Und dann, nach 10 Tagen und mehr als 200 km Santiago, jedoch nur als Zwischenstatio auf unserer Pilgerung!!!
Nach Santiago ging es nämlich noch weitere 90 km nach Finisterre, ans Ende der Welt, an den Atlantik. Wenn etwas dem portugiesischen Jakobsweg nahe kommt, dann diese 90 km. Was als Wanderung durch Eukalyptuswälder begann, wurde am zweiten Tag zu einem fast alpenähnlichen SPaziergang unter gemaltem Himmel und endete am 3. Tag in einer fast kargen Landschaft, die dann ins Meer mündete. Aber seht selbst, Worte reichen nicht aus!!!!

Santiago am Morgen

und die katze am Wegrand mitten im Wald

Wege..so viele Wege...

und Brücken ;) diesmal standen wir auf einer!!!! (und das war der erste Tag ;) )

Tag NUmmer 2 begann mystisch....

und ging weiter mit einem zauberhaften Sonnenaufgang ( die sahen wir oft, frühes Aufstehen wegend er Hitze...)


...und nachdem sich die Wolken und der Nebel verzogen hatten,

und wir unseren Spaß hatten....

konnten wir erneut großartige Landschaft....

...und einen noch großartigeren Himmel bewundern!!!!


Und diese seltsamen Geilde sind galicische Kornspeicher ;)
Der letzte Wandertag bricht an....

und beginnt erneut mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang.

vielen Felsen,

und dem Atlantik. DIe Halbinsel ist Fisterra, die linke äußere Ecke das Cap Finisterre, das Ende der Welt. 31 km liegen vor uns

Aber man kann es sich ja schonmal angucken!!!

Diese Kreuze haben uns durch ganz Galicien begleitet

Solche Strände kommen erst heute dazu.

Und so wie alles begann, barfuß am Strand, endet es auch. Nur das Wetter ist besser!!!


Und die folgenden 3 Tage bleiben wir hier, genießen die Sonne

und Sonnenuntergänge


kurze Spaziergänge ermöglichen unglaubliche Aussichten


Und letztendlich sind wir am Ende der Welt!!!!!


Und am Ende eines unvergesslichen unglaublichen traumhaften alles beinhaltenden Urlaubs!!!!

Und das ist der Weg, insgesamt mehr als 300 km insgesamt gewandert in 13 Tagen
Tja, das wars. Wir hatten Kopfschmerzen und Blasen, Hitzschläge und schlechte Laune, nervende Moskitos und nervende Mitmenschen aber am Ende bleibt doch nur das Schöne im Gedächtnis. Und es hat bei Weitem überwogen. Ich kann es nicht beschreiben und ich bin froh, dass ich es mit einem großartigen Menschen erleben und nun mit euch teilen kann.